Neues Bucerius Kunstforum will gesellschaftliche Diskussion
Im Erd- und Untergeschoss gibt es deutlich großzügigere Servicebereiche und einen größeren Museumsshop. “Der Entwurf basiert auf der Überzeugung, dass sich historische und neue Architekturelemente nicht widersprechen, sondern sich gegenseitig ergänzen und verstärken”, sagte Architekt Sebastian Flatau.
In der Eröffnungsausstellung werden 80 Fotografien und sieben Videos von zeitgenössischen Künstlern gezeigt, die sich mit den Fragen einer globalisierten Gesellschaft auseinandersetzen. “Gemeinsam ist den versammelten Werken, dass sie den Betrachtenden ganz unmittelbar ansprechen, berühren, zum Nachdenken und Hinterfragen der eigenen Position anregen wollen”, sagte Kuratorin Kathrin Baumstark. Eingeteilt sind die Arbeiten in die Themenbereiche Identität, Heimat, Vergangenheit, Verbrechen und Kapital.
So zeigt die iranische Künstlerin Shirin Neshat Schwarz-Weiß-Fotografien von Menschen, deren Beruf, soziale Klasse, Nationalität oder Ethnie nicht identifizierbar sind. Dabei stammen alle aus Aserbaidschan. Der südafrikanische Fotograf Pieter Hugo porträtiert Menschen auf einer Müllhalde für Elektroschrott in der ghanaischen Hauptstadt Accra und macht so deutlich, wie die Konsumgesellschaft ihre Opfer fordert.
Die Fotografin Eva Leitolf reagiert in ihrer Fotoserie “Deutsche Bilder – eine Spurensuche” auf eine Reihe rechtsextremer Gewalttaten gegen Asylsuchende in den 1990er Jahren. Sie fotografierte die Tatorte der Anschläge, Sympathisanten im Umfeld, Opfer sowie unbeteiligte Zuschauer und wirft dabei die Frage auf “Ist das unsere Heimat?”. Andreas Gursky ist mit seinem Werk “Amazon, 2016” vertreten, dass die Lagerhalle des Versandriesen in Phoenix, Arizona, zeigt.